Montag, 14. November 2011

Rainald Grebe und das Orchester der Versöhnung

Ein Freitagabend in Mainz. Aber nicht irgendeiner, sondern der 11.11.11, darauf hatte das ganze Narrenvolk seit 1000 Jahren ungeduldig gewartet. Und wir waren schon seit Juni (!) gespannt was Rainald Grebe und sein Orchester der Versöhnung dazu zu sagen haben. Angekommen vor einer umfunktionierten Kletterhalle (O-Ton Grebe) aka Phoenixhalle  im Mainzer Industrieviertel betraten wir den Saal und erblickten einen typischen Konzertaufbau mit Flügel in der Mitte.



Ein älterer Herr namens Erhardt betrat mit seiner Fidel in der Hand die Bühne und machte...erstmal gar nichts außer sich Servietten in die Ohren zu stopfen. Kurze Zeit später betrat eine Braut die Bühne (und ich meine das jetzt nicht abfällig für eine Frau, sondern ich rede von jemandem in einem Brautkleid) und blies auf einem aus Plastikabflussrohren gebasteltem Alphorn das "Intro".

Dann kam Rainald Grebe in einem pastelllilanen Seidenkimono und Indianerhäuptling-Kopfschmuck auf die Bühne. Für alle die Rainald Grebe noch nie gesehn haben, der Mann ist bekannt für skurrile Kostüme/Lieder/Texte/usw.


In der Hand hielt Grebe einen großen Stapel Papiere, welcher ihm sogleich entglitt..."Hoppla das war der Ablauf" sprach der Herr und genau so war dann auch der Abend. Ein wildes Potpourri an Liedern, Spracheinlagen und Liedern mit Spracheinlage. Teils spaßig, teils nachdenklich, teils groteskes und alles andere irgendwie auch.

Puh und das dann drei Stunden, aber die vergingen wie im Flug. Das Programm ist abwechslungsreich, überraschend und macht wirklich viel Spaß. Keine billige Comedy, aber eben auch kein bierernstes Kabarett, sondern einfach eine gute Show. Ich versuch mich nochmal an einem druckreifen Satz:

Rainald Grebe und das Orchester der Versöhnung schaffen den Spagat zwischen Spaß und Ernst. Genießen Sie diese Melange aus Musik, Klamauk und Wahnsinn am besten mit wippendem Fuß und einem lächeln im Gesicht. Und noch ein Tipp: Lassen Sie Ihre Erwartungen Zuhause, außer Sie haben nichts dagegen sie wieder ungenutzt mitzunehmen.

Wer jetzt Lust bekommen hat sich den Anarchisten der deutschen Kleinkunst mal live anzusehen hier gibts die Termine.

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