Donnerstag, 17. April 2014

You are here to dance.

Wir tanzen auf den Wolken und fallen tief, tauchen ein in den Ozean, tauchen bis zum Meeresgrund.
Das Herz pocht uns bis zum Halse. Die Luft wird knapp.
Tausende und abertausende Liter Meerwasser umringen uns, die Sicht ist unklar, verschwommen, wässrig. Ehe wir das Bewusstsein verlieren folgen wir unserem Ueberlebensinstinkt. Impulsartig stossen wir uns vom sandigen Boden ab, und dringen durch das Wasser um die Meeresoberfläche zu erreichen. Es wird heller. Licht. Wir können Licht sehen.
Der Kopf dröhnt. Nur noch ein kleines bisschen bis wir schlussendlich aus dem Wasser schiessen und mit einem lauten stöhnen den Sauerstoff in uns einsaugen. Wir atmen ein, tief, erleichtert.
Der Puls rast, das Herz tanzt, das Wasser tropft uns aus unserem Haar.
Es dauert eine Weile bis wir den Rhythmus wieder finden.
Wir rudern mit unseren Armen, der Körper ist schwach, legen den Kopf in den Nacken und spüren wie die frische Meeresbrise über unser Gesicht streift und die Sonnenstrahlen zugleich einen warmen Kuss auf die Stirn gibt. Das Dröhnen im Kopf lässt langsam nach. Der Atem wird ruhiger. Gleichmäßiger. Von einem zum Anderen Moment fühlen wir uns schwerelos.
Gedankenleer. Erfrischt. Klar. Und auf einmal gibt es nur uns und den Moment.
Alles was davor war ist vergessen. Zumindest für den Moment. Diesen einen Moment.


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Alltag. Er frisst. Er schränkt ein. Er tut weh. Er kann aber auch schoen sein, denn nebst jedem Schmerz gibt es auch immer wieder den Moment in dem wir auftauchen können. Tief einatmen. Und die Welt wieder in einem anderen Licht sehen. In diesem Licht sieht alles doch garnicht so schlimm aus. Oder?


Freitag, 4. April 2014

Stille.

Kein Mucks auf diesem Blog seit einer langen, langen, viel zu langen Zeit.
Entschuldige Andre (ich weiss, man schreibt dich mit Strich, aber ich find dem auf meinem englisch/australischem Keyboard nicht), entschuldige, dass ich dich so lange alleine und im Stich gelassen habe!

Vermisse deine Posts. Dein Lachen. Deine Locken.

Doch nun werde ich dich, und alle die es interessiert mal auf dem Laufenden halten.
Eine unglaublich schöne Zeit habe ich erlebt, als ich Dezember zurück in die Heimat gekehrt bin.
Schön und viel zu schnell.

Seitdem ich wieder australischen Boden unter meinen Füssen habe bin ich auf eine lange Reise gegangen. Ueber Grenzen. Emotional. Persönlich.

Nur wenige Tage nach meiner Ankunft und einem unglaublich wundervollem Neujahrsfest auf dem Falls Festival 2014 in Byron Bay, viel Sonne, Sonnenbrände, Alkohol und Liebe inklusive bekam ich die erschreckende Nachricht, dass mich Optus, die Company für die ich als in-house GraphicDesigner arbeiten durfte, nicht Sponsoren werden.

Für mich brach eine ganze Welt zusammen. Und nicht gerade eine Kleine.
Mein Visum war kurz davor auszulaufen und ich wusste absolut nicht wohin mit dem ganzen Gedankenchaos. Ich musste eine Entscheidung treffen. Schnell. So schnell es geht!
Japan war die Loesung.
Jordan und seine Familie haben schon lange diesen Urlaub geplant und da ich das Land verlassen musste hiess es für mich Koffer packen, Flüge buchen und ab nach Japan.
So spontan habe ich noch nie eine Reise angetreten.

Wir reisten drei Wochen quer durchs ganze Land, von Tokyo nach Hakuba, ans andere Ende nach Hiroshima, Kyoto, wieder zurück nach Tokyo und schlussendlich Nozawa Oasen - Skifahren!

Es war eine wundervolle Zeit. Leider betrübt durch meine Gedanken, da ich noch immer nicht wusste wie es weiter gehen sollte. Auf dem Rückflug nach Sydney blieb mir mehr als einmal mein Herz stehen und der Tränenreiche Ausbruch folgte beim Immigration Center die mir Löcher in den Bauch gefragt haben...

- warum bin ich wieder da nach einem Jahr
- was will ich machen
- was habe ich geplant
- wieviel Geld habe ich...

Vollkommen durchgewieselt liessen sich mich als Tourist auf dem Touristenvisum
schlussendlich wieder ins Land einkehren.

Der harte Part begann allerdings erst jetzt.
Ich durfte nicht arbeiten, war knapp bei Kasse, wohnte bei Jordan zu Hause was unsere Beziehung mehr als einmal hart auf die Probe stellte und war allgemein einfach sehr unglücklich mit der Situation. Ich wusste ich muss eine Entscheidung treffen, mir zu Liebe, Jordan zu Liebe.

Nach etlichem Brainstorming und Research fand ich einen geeigneten Studiengang im Martins College Sydney.Graphic Design. ca $7.000 in total. 6 Monate.
Riskieren oder nicht? Es ist ein Haufen Geld, will ich noch mal studieren? Schafft unsere Beziehung das? Will ich das eigentlich? Wo werde ich wohnen? Wo Geld verdienen?
Wird das Geld reichen?

Ich entschied mich. Zahlte das Geld und bin nun seit 3 Wochen Graphic Design Student am Martins College in Sydney.
Der Kurs macht Spass, auch wenn einige Fächer gerade am Anfang sehr langweilig sind, da ich durch meine fast 6 Jahre Erfahrung natürlich schon einiges über die Programme wie Photoshop, inDesign und Illustrator weiss. Trotz alledem stimmt mich das Studium milde und glücklicher.

Nun fehlte es allerdings noch an einer Wohnung und einem Job - jetzt wo ich nebst vollem Stundenplan (Dienstag-Freitag 8.30 - 5.15) auch offiziell wieder 20 Stunden arbeiten darf.

Misschu heisst der Laden, bei dem ich mich als Sklave beworben habe.
Fragt nicht. Tische putzen, Teller säubern, Kasse bedienen, Leute servieren...ich hasse es jetzt schon.
Wenigstens ist das Essen umsonst am Ende des Tages und echt lecker.
Auch bekomme ich die Schichten die ich brauche, nämlich Wochenende und Abends.

Heute Abend spielen Cloud Control in der Wharfbar.
Lets go lets go. Ho.ho.ho

Fertig bin ich noch lange nicht, bei dem was alles passiert ist.
Aber mir tun die Finger weh, und die Gehirnzellen. Und die Aeuglein wollen zufallen. ganz zu.

Ich liebe meine Liebsten, und die wissen genau, dass ich an Sie denke!
Mal mehr. Mal weniger.
Home ist eben nicht irgendwo wo es schön ist. Home ist wo deine Erinnerungen sind. Wo deine Träume begannen. Wo du genau weisst du kannst immer wieder zurück kehren!