Montag, 10. November 2014

| the good life philosophy |
Sometimes we ask ourselves; what does 'the good life' essentially mean for us?
We think that living legit, is to be legitimate. Honest. Pure. To be yourself. And to do, what you love doing. No matter what that is.. we think that in itself is the only credible… and nothing else |...|
We embrace the good life as a feeling of physical, mental, emotional and spiritual harmony that each of us can experience, even if only for short periods of time. To be aware of our words and actions, that shape our present and future. We see life as a challenge. We want to have fun embracing that challenge and appreciate the ride in the roller coaster that life ultimately is.
In essence, for us, 'the good life' means doing, what you love doing.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Donnerstag, 17. April 2014

You are here to dance.

Wir tanzen auf den Wolken und fallen tief, tauchen ein in den Ozean, tauchen bis zum Meeresgrund.
Das Herz pocht uns bis zum Halse. Die Luft wird knapp.
Tausende und abertausende Liter Meerwasser umringen uns, die Sicht ist unklar, verschwommen, wässrig. Ehe wir das Bewusstsein verlieren folgen wir unserem Ueberlebensinstinkt. Impulsartig stossen wir uns vom sandigen Boden ab, und dringen durch das Wasser um die Meeresoberfläche zu erreichen. Es wird heller. Licht. Wir können Licht sehen.
Der Kopf dröhnt. Nur noch ein kleines bisschen bis wir schlussendlich aus dem Wasser schiessen und mit einem lauten stöhnen den Sauerstoff in uns einsaugen. Wir atmen ein, tief, erleichtert.
Der Puls rast, das Herz tanzt, das Wasser tropft uns aus unserem Haar.
Es dauert eine Weile bis wir den Rhythmus wieder finden.
Wir rudern mit unseren Armen, der Körper ist schwach, legen den Kopf in den Nacken und spüren wie die frische Meeresbrise über unser Gesicht streift und die Sonnenstrahlen zugleich einen warmen Kuss auf die Stirn gibt. Das Dröhnen im Kopf lässt langsam nach. Der Atem wird ruhiger. Gleichmäßiger. Von einem zum Anderen Moment fühlen wir uns schwerelos.
Gedankenleer. Erfrischt. Klar. Und auf einmal gibt es nur uns und den Moment.
Alles was davor war ist vergessen. Zumindest für den Moment. Diesen einen Moment.


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Alltag. Er frisst. Er schränkt ein. Er tut weh. Er kann aber auch schoen sein, denn nebst jedem Schmerz gibt es auch immer wieder den Moment in dem wir auftauchen können. Tief einatmen. Und die Welt wieder in einem anderen Licht sehen. In diesem Licht sieht alles doch garnicht so schlimm aus. Oder?


Freitag, 4. April 2014

Stille.

Kein Mucks auf diesem Blog seit einer langen, langen, viel zu langen Zeit.
Entschuldige Andre (ich weiss, man schreibt dich mit Strich, aber ich find dem auf meinem englisch/australischem Keyboard nicht), entschuldige, dass ich dich so lange alleine und im Stich gelassen habe!

Vermisse deine Posts. Dein Lachen. Deine Locken.

Doch nun werde ich dich, und alle die es interessiert mal auf dem Laufenden halten.
Eine unglaublich schöne Zeit habe ich erlebt, als ich Dezember zurück in die Heimat gekehrt bin.
Schön und viel zu schnell.

Seitdem ich wieder australischen Boden unter meinen Füssen habe bin ich auf eine lange Reise gegangen. Ueber Grenzen. Emotional. Persönlich.

Nur wenige Tage nach meiner Ankunft und einem unglaublich wundervollem Neujahrsfest auf dem Falls Festival 2014 in Byron Bay, viel Sonne, Sonnenbrände, Alkohol und Liebe inklusive bekam ich die erschreckende Nachricht, dass mich Optus, die Company für die ich als in-house GraphicDesigner arbeiten durfte, nicht Sponsoren werden.

Für mich brach eine ganze Welt zusammen. Und nicht gerade eine Kleine.
Mein Visum war kurz davor auszulaufen und ich wusste absolut nicht wohin mit dem ganzen Gedankenchaos. Ich musste eine Entscheidung treffen. Schnell. So schnell es geht!
Japan war die Loesung.
Jordan und seine Familie haben schon lange diesen Urlaub geplant und da ich das Land verlassen musste hiess es für mich Koffer packen, Flüge buchen und ab nach Japan.
So spontan habe ich noch nie eine Reise angetreten.

Wir reisten drei Wochen quer durchs ganze Land, von Tokyo nach Hakuba, ans andere Ende nach Hiroshima, Kyoto, wieder zurück nach Tokyo und schlussendlich Nozawa Oasen - Skifahren!

Es war eine wundervolle Zeit. Leider betrübt durch meine Gedanken, da ich noch immer nicht wusste wie es weiter gehen sollte. Auf dem Rückflug nach Sydney blieb mir mehr als einmal mein Herz stehen und der Tränenreiche Ausbruch folgte beim Immigration Center die mir Löcher in den Bauch gefragt haben...

- warum bin ich wieder da nach einem Jahr
- was will ich machen
- was habe ich geplant
- wieviel Geld habe ich...

Vollkommen durchgewieselt liessen sich mich als Tourist auf dem Touristenvisum
schlussendlich wieder ins Land einkehren.

Der harte Part begann allerdings erst jetzt.
Ich durfte nicht arbeiten, war knapp bei Kasse, wohnte bei Jordan zu Hause was unsere Beziehung mehr als einmal hart auf die Probe stellte und war allgemein einfach sehr unglücklich mit der Situation. Ich wusste ich muss eine Entscheidung treffen, mir zu Liebe, Jordan zu Liebe.

Nach etlichem Brainstorming und Research fand ich einen geeigneten Studiengang im Martins College Sydney.Graphic Design. ca $7.000 in total. 6 Monate.
Riskieren oder nicht? Es ist ein Haufen Geld, will ich noch mal studieren? Schafft unsere Beziehung das? Will ich das eigentlich? Wo werde ich wohnen? Wo Geld verdienen?
Wird das Geld reichen?

Ich entschied mich. Zahlte das Geld und bin nun seit 3 Wochen Graphic Design Student am Martins College in Sydney.
Der Kurs macht Spass, auch wenn einige Fächer gerade am Anfang sehr langweilig sind, da ich durch meine fast 6 Jahre Erfahrung natürlich schon einiges über die Programme wie Photoshop, inDesign und Illustrator weiss. Trotz alledem stimmt mich das Studium milde und glücklicher.

Nun fehlte es allerdings noch an einer Wohnung und einem Job - jetzt wo ich nebst vollem Stundenplan (Dienstag-Freitag 8.30 - 5.15) auch offiziell wieder 20 Stunden arbeiten darf.

Misschu heisst der Laden, bei dem ich mich als Sklave beworben habe.
Fragt nicht. Tische putzen, Teller säubern, Kasse bedienen, Leute servieren...ich hasse es jetzt schon.
Wenigstens ist das Essen umsonst am Ende des Tages und echt lecker.
Auch bekomme ich die Schichten die ich brauche, nämlich Wochenende und Abends.

Heute Abend spielen Cloud Control in der Wharfbar.
Lets go lets go. Ho.ho.ho

Fertig bin ich noch lange nicht, bei dem was alles passiert ist.
Aber mir tun die Finger weh, und die Gehirnzellen. Und die Aeuglein wollen zufallen. ganz zu.

Ich liebe meine Liebsten, und die wissen genau, dass ich an Sie denke!
Mal mehr. Mal weniger.
Home ist eben nicht irgendwo wo es schön ist. Home ist wo deine Erinnerungen sind. Wo deine Träume begannen. Wo du genau weisst du kannst immer wieder zurück kehren!



















Dienstag, 10. Dezember 2013

Hallo Welt!

Life's a gift. Accept it. No matter how screwed it seems to be. 
[Some things are going to work out as if they were destined to happen. 
As if they were just meant to be.]

After being in Australia for 315 days my journey comes slowly to an end.
But just for this year! A year full of changes, new memories, amazing people I met and lots of love I was able to give and get! A year that changed me, gave me hope. A new way of living and looking at the world.

Thankfulness is the only word I do have in mind when I think about the last month. I am thankful for everything that happened to me and already look forward to 2014. Thank you Australia for treating me so well.

Some things are going to work out as if they were destined to happen.
As if they were just meant to be.



Dienstag, 5. November 2013

„Ich bring dich um du Judenschwein“


Nein, das ist leider kein Satz aus einer Guido Knopp Dokumentation. Das ist nur eine von mehreren Beleidigungen, denen ich gestern im Bus gegenüberstand, bzw. saß. Der Grund: Ich hatte den fatalen Fehler gemacht meinen Mund aufzumachen. Und so kam es:

Am Wiesbadener Hauptbahnhof bestieg ich mit meiner Freundin den Bus. Wir kamen beide von einer Wochenendreise, hatten dementsprechend Gepäck dabei und die Müdigkeit in den Augen. Ein junger Mann, nennen wir ihn Max, bestieg kurz vor Abfahrt den Bus und setzte sich breitbeinig auf die Rückbank. In der Hand hatte er eine Getränkedose und in seinem Magen einen Döner mit ordentlich Zwiebeln und Knoblauchsoße. Der Geruch war zwar sehr penetrant, aber nach drei Jahren Pendlerdasein akzeptiert man, dass öffentliche Verkehrsmittel nun einmal keine wohlduftenden Privatfahrzeuge sind. Max schlürfte genüsslich sein Getränk und machte in keiner Weise einen aggressiven Eindruck. Als der Bus die Moritzstraße erreichte, hörte ich plötzlich ein blechernes klappern hinter mir und drehte mich um.

„Ich mach das, weil ich es will du Hurensohn!“ 

Max hatte seine leere Dose einfach aus dem fahrenden Bus und mitten auf die stark befahrene Moritzstraße geworfen. Meinen Blick hatte er auch bemerkt und ging sogleich in den Aggressionsmodus über. „Was ich denn zu glotzen hätte“ fragte er mich. Meine Gegenfrage, warum er denn die Dose aus dem Fenster geworfen hat, wurde mit einem „ich mach das, weil ich es will...“ und dann noch etwas lauter und aggressiver“...du Hurensohn!“ beantwortet. Was folgte war eine wüste Aneinanderreihung von Beschimpfungen der übelsten Sorte. Thema war unter anderem Sex mit meiner Mutter, gefolgt von deren Tötung, auch mich wollte er „ficken“ und danach „in der Gaskammer umbringen“ weil ich bestimmt ein „schwuler, scheißdrecks Jude“ bin. Ich muss gestehen, dass ich mich – auch mit einer Körpergröße von über 1,90 m – in dieser Situation sehr klein und schwach gefühlt habe und daher beschloss ich Max einfach zu ignorieren. Natürlich hat ihn das noch wütender gemacht. Die antisemitischen Beleidigungen erreichten nochmal ein höheres und lauteres Level.

„Komm gib mir eine! Komm genau hier hin...“

Als auch das nichts half, spuckte er mich an und traf mich an der Jacke. In aggressivstem Tonfall bettelte er darum, „dass ich ihm doch eine verpassen soll“, wohl wissend das dies nur dazu diente mich danach brutalst zusammenzuschlagen ignorierte ich ihn weiter, obwohl die Demütigung durch Max Zwiebelspeichel-Attacke mich vor Zorn erröten ließ. An der Haltestelle Landeshaus baute er sich noch einmal vor mir auf, gab ein Best-of seiner vorangegangenen Beleidigungen und spuckte mir mitten ins Gesicht. Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch niemals so gedemütigt und hilflos gefühlt.

Lieber weggucken statt eingreifen.

Max ist offensichtlich ein gestörter Mensch und sicherlich gibt es irgendeinen Grund für sein Verhalten. Vielleicht ist ihm etwas ganz schlimmes in seiner Kindheit wiederfahren, oder kurz bevor er in den Bus gestiegen ist. Vielleicht ist Max aber auch einfach nur ein riesen Arschloch. Ehrlich gesagt interessiert mich das nicht. Was mich aber interessieren würde ist, warum ein Mensch einen anderen Menschen in einem Stadtbus um kurz vor 20 Uhr dermaßen beleidigen, bedrohen und demütigen darf und keiner einschreitet. Ich frage mich was sich das junge Mädchen gedacht hat, welches direkt neben Max mit ausdrucksloser Miene saß und die Szenerie ignorierte. Oder die zwei gutgebauten Türsteher-Typen, die mir direkt gegenüber saßen. Oder der Busfahrer, der behauptet er hätte davon nichts mitbekommen und das trotz Kamera, welche ja angeblich für meine Sicherheit angebracht wurde. Hatten sie selbst Angst? Wollten sie sich lieber nicht einmischen? Kannten sie den Typen? Oder fanden sie im schlimmsten Fall, dass Max mit seinen Beschimpfungen ja nur Recht hat und es gut ist wenn es endlich mal jemand ausspricht? Vielleicht hatten sie aber auch nur von den ganzen Horrorgeschichten à la BILD gehört, in denen Zivilcourage dem Helfenden einen Schädelbasisbruch eingebracht hat.

 „Die Videokamera zeichnet nicht auf“

Als Max den Bus verlassen hatte hab ich die Polizei verständigt und eine bestmögliche Beschreibung und seinen Ausstiegsort genannt. Der Beamte war sehr freundlich und bestimmt tun sie ihr Bestes, aber selbst wenn sie ihn irgendwo aufgegriffen haben: welche Konsequenzen hat er schon zu befürchten? Sozialstunden wegen Beleidigung? Gemeinschaftsdienst wegen unkontrollierter Speichelabgabe? Die Polizei kann bei so etwas so gut wie nichts tun. Fakt ist einfach das solche Typen wie Max sich alles erlauben können, solange alle weggucken. Fakt ist das bei allem „Bildung ist unsere Zukunft“-Gesalbe auf den Straßen immer noch das Recht des Stärkeren regiert. Fakt ist das ich Angst habe. Angst, dass so etwas noch einmal passiert. Angst davor, dass ich Max irgendwo wieder treffe und er mich erkennt und Angst davor irgendeine Art von Schubladendenken aufzubauen. Ich will aber keine Angst haben! Ich liebe diese Stadt und die Menschen die hier leben. Ich liebe es völlig frei durch die Straßen zu schlendern. Ich liebe das Leben hier, von Sonnenberg bis zur Wellritzstraße. Aber Individuen wie Max wollen es mir vermiesen und das werde ich nicht zulassen.

Natürlich ist mir völlig klar, dass jeden Tag, jede Stunde und Sekunde Dinge geschehen deren Ausmaß mein Erlebtes wie einen sonnigen Tag im Freibad aussehen lassen. Mir ist auch klar das sowas, in Städten wie Wiesbaden, tagtäglich und mehrfach passiert. Es ist deswegen aber nicht weniger ein Problem.  

Im Übrigen spielt es bei dieser Geschichte genauso wenig eine Rolle, ob die Person nun Max,  Mohammed, Meng-Kim oder Middlethorpe heißt, wie die Tatsache, ob ich nun tatsächlich einer Minderheit angehöre oder nicht. Arschloch bleibt Arschloch und Opfer bleibt Opfer – solange wir das akzeptieren.

5. November 2013, André Georg Haase

Donnerstag, 24. Oktober 2013